martes, octubre 03, 2006

Vacaciones de fin de semana 2: Sevilla y Cádiz

Donnerstag abend, 23:00
Sprachkurs und die Nachhilfestunde am frühen Abend sind vorbei; anschließend war ich noch schnell zu Hause, um meine Sachen zu packen und noch schnell eine "leckere" Fertigpizza zu verspeisen, dann treffen wir uns (sechs Leute, selbe Besetzung wie letztes Mal) an der Estación Sur. Leider ist im von uns anvisierten Bus nach Cádiz kein Platz mehr; wir entscheiden daher, nach Sevilla zu fahren und uns von dort weiter durchzuschlagen

Freitag, 6:00
Nach einer wenig erholsamen Nacht kommen wir im dunklen Sevilla an, können aber nicht - wie erhofft - direkt weiterfahren nach Cádiz, sondern müssen erst zu einem anderen Busbahnhof wechseln.

6:55, am Fahrkartenschalter
Während die anderen vier sich für eine direkte Weiterfahrt um 7:00 entscheiden, beschließen Mario und ich, dem aufgezwungenen (und um 15€ teureren) Umweg über Sevilla, zumindest nachträglich, einen Sinn zu geben. Wir werden erst mittags die Weiterfahrt ans Meer antreten und uns von Sevilla, so wie bereits in Granada geschehen, in einem halben Tag einen Eindruck verschaffen. Los geht's also durch das nächtliche Sevilla zu Fuß in Richtung Zentrum, welches wir nach mehrmaligem Fragen dann auch tatsächlich finden.

8:30
Nach einem Rundgang durch die Fußgängerzone haben wir ein ein offenes Café gefunden und bei ein, zwei "café con leche" sowie einem Ding, das einem Schoko-Donut sehr ähnlich sah, allerdings einen sehr unähnlichen spanischen Namen trug, die Sonne aufgehen lassen und den Reiseführer studiert.

12:00
Gleich fährt unser Bus. Wir sind im Express-Verfahren das vom Reiseführer als interessant gekennzeichnete Stadtgebiet Sevillas abgelaufen, was mit dem Gepäck fürs Wochenende auf die Dauer doch recht anstrengend war. Summa summarum: Eine schöne, bereits recht deutlich afrikanisch gezeichnete Stadt mit einer imposanten Kathedrale, vielen Kirchen und Klöstern sowie schönen Parks und Plätzen; leider kommt aufgrund extrem vieler Bauarbeiten für eine Straßenbahn die Schönheit der Stadt jedoch nicht voll zur Geltung! Was wir uns für einen zweiten, ausführlicheren Besuch aufgespart haben: die Kathedrale, "el Real Alcázar" (beides UNESCO-Weltkulturerbe) und das "Museo de Bellas Artes".
Schnell noch die Pflicht-Dose "Aceitunas" und etwas Brot organisiert und auf geht's in den Bus, wo wir, vom unfreundlichsten Busfahrer dieser Welt am Essen gehindert, unser Schlafdefizit etwas abbauen.

14:30
In Cádiz, dem Reiseführer nach älteste Stadt Europas, angekommen suchen wir als erstes das von den anderen bereits reservierte "Hostal Argentina" auf. Nachdem wir vier verschiedene Leute nach dem Weg gefragt und vier (verschiedene) Antworten erhalten haben, finden wir es dann doch schließlich: ein altes Gebäude, sehr einfach, 8-Bett-Zimmer, den Balkon haben wir vorsichtshalber nicht betreten (um zu vermeiden, unfreiwillig auf der Straße zu landen), in unseren Augen aber recht sauber. Eine Stunde später liegen wir auf der "Playa de la Caleta", genießen die Sonne und das angenehm temperierte Meerwasser (>22°?!).

19:00
Wir treffen auf die vier anderen, die den Tag an einem anderen Strand verbracht haben und bereits morgens das Hostal und vor allem unsere Mitbewohner gesehen haben (auf eine genauere Beschreibung verzichte ich...); daraufhin haben sie entschlossen, ein neues Hostal zu suchen. Das Problem: Mario und ich haben bereits unsere Personalausweise abgegeben. Es folgt ein kurzes, durch Sprachbarrieren erschwertes Streitgespräch mit der Vermieterin an dessen Ende wir mit unserem Gepäck das Hostal "Argentina" fluchtartig verlassen.

22:00
Wir wollen nach einem "Bocadillo"-Abendessen in den neu bezo
genen Hostal-Zimmern an der Promenade noch etwas Luft schnappen; eine Gruppe von Französinnen begegnet uns und fragt uns, uns recht schnell als ausländische Studenten identifizierend, ob wir nicht Lust hätten, zur nahgelegenen Erasmus-Party mitzugehen. Wir sagen zu und verbringen einen netten Abend am Strand auf einer recht improvisierten Party unter Amerikanern, Italienern, Franzosen, Deutschen, ...
Die Getränke, welche vor Ort in zwei großen Tonnen mit Unmengen von Eis laufend gekühlt werden, sind eigentlich gegen Vorlage des von den meisten zuvor erworbenen Tickets von 3€ zu bekommen. Da allerdings niemand am Vorzeigen dieser Tickets interessiert scheint, ist die Party für uns umsonst... ;-)


Samstag, 9:30

Aufwachen durch viel zu laute, aber vor allem wenig abwechslungsreiche Musik in unmittelbarer Nähe und mit Kopfschmerzen...
Nach einem einfachen Frühstück im Hotelzimmer beginnen wir gegen Mittag bei bedecktem Himmel und mit noch etwas vernebeltem Blick einen Rundgang durch die Stadt: Durch Zufall kommen wir an einer Kapelle vorbei, in der gerade "Tag der offenen Tür" ist und wo wir umsonst eine Besichtigung mitsamt Führung auf Spanisch abstauben! Wie wir im Laufe der Führung erfahren, hat Händel für diese Kapelle (Capilla del Santísimo Sacramento) die "siete palabras" komponiert; zwei der fünf Fresken in der Oberkapelle sind von Goya. Es folgt ein kurzer Abstecher ins städtische Museum, bevor wir standardmäßig ein Bocadillo und Oliven zu uns nehmen, bevor wir auf die Torre Tavira, einen der höchsten Türme der Altstadt, steigen; hier wird uns neben einem wundervollen "echten" Blick über die Stadt und das Meer eine Vorstellung der "Camara Obscura" geboten - ein Muss für die doch sehr physiklastige Truppe. (http://www.torretavira.com/)

15:00
Wir erklären das Kulturprogramm für den Tag für beendet und begeben uns an den S
trand, wo wir bei bestem Wetter Sonne und Meer genießen.

19:00
Wir haben schnell noch für das abendliche Picnic eingekauft und sind dann zum Strand "La Caleta" gelaufen, wo wir einem herrlichen Sonnenuntergang vor der Kulisse der ins Meer ragenden Festung beiwohnen.

Sonntag (1. Oktober!), 11:00
Heute steht die Rückreise an, wir packen daher unsere Sachen und begeben uns zum nahegelegenen und traumhaften, sonnenbeschienenen Platz vor der Kathedrale. Während die Mädels der Predigt des sonntäglichen Gottesdienstes beiwohnen, lassen wir restlichen uns lieber vom Gitarrenspieler auf dem Vorplatz berieseln und genießen die einzigartige Atmosphäre, welche dieser Platz zu erzeugen vermag.

13:00
Wir sind eine gute halbe Stunde den Strand entlanggelaufen und befinden uns jetzt auf Höhe der Bushaltestelle, von der unserer Bus späte
r fahren wird. Die Sonne brennt vom Himmel und das Meer bietet eine willkommene Erfrischung!
Am 1. Oktober baden wir bei hochsommerlichen Temperaturen im Meer, während unsere Komilitonen in München und im Rest der Welt bereits die Winterklamotten aus dem Schrank kramen oder eventuell sogar noch mit Prüfungsvorbereitungen oder ähnlichem beschäftigt sind...

16:10
Ein Picnic, drei Badegänge und zwei Stunden Sonne später besteigen wir den Bus zur Rückfahrt nach Madrid. Wir sehen zum ersten Mal, da bei Tag, etwas von der mittelspanischen Landschaft: hauptsächlich eine steppenähliche und wenig abwechslungsreiche Wüstenlandschaft, welche aber im Licht der tiefstehenden und untergehenden Sonne doch einen gewissen Reiz entfaltet.

0:00
Ankunft in Madrid nach einer anstrengenden Busfahrt und zwei Pausen an überteuerten Autobahnraststätten; höchste Zeit ins Bett zu kommen, am folgenden Tag beginnt schließlich unser Semester!